Muslimische Gemeinschaft in Österreich begeht das Ramadanfest in den eigenen vier Wänden

Muslimische Gemeinschaft in Österreich begeht das Ramadanfest in den eigenen vier Wänden

Musliminnen und Muslime auf der ganzen Welt begehen anlässlich des Endes des islamischen Fastenmonats an diesem Sonntag das dreitägige Ramadanfest

Der Ramadan ist im Islam die wichtigste und segensreichste Zeit des Jahres. Die gemeinschaftliche Spiritualität ist sein wesentlicher Bestandteil, und deren Mittelpunkt ist die Moschee. Heuer ist der Ramadan jedoch aufgrund der Corona Pandemie völlig anders verlaufen, als die muslimische Gemeinschaft ihn zu begehen gewohnt ist. Viele wichtige und lebendige Traditionen, wie die gemeinschaftlichen Gebete in der Moschee, das speziell im Ramadan nächtlich verrichtete Taraweh-Gebet, die beliebten Zusammenkünfte zum Fastenbrechen im großen Kreis, die gewohnten Koranlesungen oder die kleine Pilgerfahrt nach Mekkah waren unter den gegebenen Umständen unmöglich.

Der Maxime des islamischen Rechts folgend, nach der der Schutz des Lebens den religiösen Verpflichtungen übergeordnet ist, hat die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich rasch und konsequent agiert, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus mitzubekämpfen. „Die österreichischen Musliminnen und Muslime haben die Aussetzung der gemeinschaftlichen Gebete in unseren Moscheen erfreulich verständnisvoll und positiv aufgenommen. Als Gemeinschaft haben wir diese Ausnahmesituation verantwortungsvoll gemeistert. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken“, erklärt IGGÖ-Präsident Ümit Vural.

Auch wenn der diesjährige Ramadan in vieler Hinsicht ungewohnt und beeinträchtigt verlaufen ist, so konnte und kann er dennoch als die im Islam vorbestimmte Zeit für eine Lebensreflexion, für ein Umdenken und ein Innehalten verstanden werden. Im Kreise der Familie haben Musliminnen und Muslime ihre Wohnungen zu Orten dieser Innenschau und einer intensiven Spiritualität und Begegnung mit Gott gemacht, sie haben sich – vielleicht sogar noch mehr als sonst – auf das Wesentliche besonnen und ihr Bewusstsein dafür gestärkt.

Seit dem 15. Mai hat die Islamische Glaubensgemeinschaft nun mit der schrittweisen Wiederöffnung der Moscheen unter strengen Hygiene- und Schutzmaßnahmen begonnen. Die erste Woche der Wiederaufnahme der Gemeinschaftsgebete ist aufgrund des großen Engagements und Pflichtbewusstseins der Imame und der Obleute der Moscheegemeinden durchwegs positiv verlaufen. Nun gilt es für die Gläubigen jedoch, noch ein letztes Mal Geduld zu beweisen: „Auf das Festgebet in der Moschee werden wir diesen Sonntag schweren Herzens verzichten müssen. Ein großes, aber leider notwendiges Opfer“, wie es Vural als Appell und Ermutigung an die Gläubigen richtet. Der theologische Beratungsrat der IGGÖ empfiehlt, das Gebet zuhause im Kreise der Familie zu verrichten.

Gleichzeitig verkündet der Präsident, dass ab Sonntag unter Einhaltung der empfohlenen Maßnahmen mit der Wiederaufnahme der Abend- und Nachtgebete in den Moscheen begonnen werden könne.

Quelle: Mag. Valerie Mussa Pressesprecherin der IGGÖ / ots  //  Fotocredit: Symbolfoto

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