Menschen brauchen Gewissheit

Menschen brauchen Gewissheit

Krieg. Gewalt. Vertreibung. Der Suchdienst des Roten Kreuzes kümmert sich um Menschen, die bei der Flucht aus ihrer Heimat von ihren Familien getrennt wurden. Alleine in Oberösterreich konnten im Vorjahr 42 Familien wieder zusammengeführt werden. Daran erinnert das OÖ. Rote Kreuz am Welttag der Verschwundenen am 30. August.

Es war ein kalter Morgen im Jahr 2012: In Afghanistan verschleppten die Taliban wieder einige Männer. Unter ihnen war auch Familienvater Ahmed A. Um sich und die drei Söhne in Sicherheit zu bringen, packte Mutter Arefa A. die nötigsten Dinge zusammen und flüchtete aus ihrer Heimat. Die Familie landete nach Monaten der Flucht in Österreich, wo sie einen Asylantrag stellte. Arefa und ihre drei Söhne erhielten subsidiären Schutz. Die täglichen Sorgen und die quälende Ungewissheit, was mit Vater Ahmed passiert war, prägten ihren Alltag und dominierten ihre Gedanken. 2014 wandte sich Arefa an das Rote Kreuz, um einen Suchantrag zu stellen und endlich eine Antwort auf die vielen Fragen zu bekommen. Die Rotkreuz-Kollegen machten Ahmed A. in Pakistan ausfindig. Noch im Sommer 2014 stellte er in der Hauptstadt Islamabad einen Antrag auf Familienzusammenführung. Etwa ein Jahr später hatte das Hoffen und Bangen ein Ende. Ahmed A. durfte seine Frau Arefa und seine drei Söhne in Linz in die Arme schließen. Die Rotkreuz-Mitarbeiter unterstützten ihn bei Behördenwegen, Antragstellungen und organisatorischen Dingen. Hilfe bekommen Klienten der Familienzusammenführung von Menschen wie Ernest Fuhrmann, die beim OÖ. Roten Kreuz freiwillig als Buddys aktiv sind. „Mit meinem Engagement will ich Menschen aus anderen Ländern helfen, sich in Österreich zurechtzufinden“, verrät der Linzer.

Weltweit hunderttausende Vermisste
Wenn Menschen nicht wissen, wo sich ihre Angehörigen befinden und was mit ihnen passierte, lässt ihnen das keine Ruhe. Die Zahl der Menschen, die aufgrund von Kriegen und Konflikten gewaltsam von ihren Familien getrennt wurden, geht in die Hunderttausende. Andere werden unbegründet durch staatliche Organe festgehalten oder verschleppt. Zum Gedenken an sie wurde der Tag der Verschwundenen ins Leben gerufen. „Immer wieder verschwinden Menschen auf dieser Welt“, sagt OÖ. Rotkreuz-Präsident Dr. Aichinger Walter. „Viele von ihnen werden auf der Flucht von ihren Angehörigen getrennt und haben dann dasselbe schreckliche Gefühl, nicht zu wissen, wo ihre Verwandten sind.“ Der Suchdienst des Österreichischen Roten Kreuzes hilft den Betroffenen, sie zu finden.

Detektivarbeit aus Liebe zum Menschen
Auf der Web-Plattform www.tracetheface.org sind mehr als 5.000 Fotos zu finden. Der Suchdienst wird aber auch offline tätig und leistet kostenlose Detektivarbeit. Rund 1.000 Fälle bearbeiten die Suchdienst-Mitarbeiter des Roten Kreuzes jedes Jahr. Zwei Drittel der Fälle betreffen aktuelle Konflikte und Migrationsbewegungen. Die meisten Personen kommen aus Afghanistan, Somalia, dem Irak und Syrien. Die Aufklärungsquote liegt bei rund 10 Prozent. Ein Drittel der Fälle betreffen ältere Konflikte bis zurück zum Zweiten Weltkrieg: Dabei sind die Erfolgschancen weit höher.

Quelle, Foto: ÖRK

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