„Frauen sollen sichtbar bleiben!“ – Ausbau der Online-Angebote, kritische Auseinandersetzung mit Corona & Auswirkungen

„Frauen sollen sichtbar bleiben!“ – Ausbau der Online-Angebote, kritische Auseinandersetzung mit Corona & Auswirkungen

Bundesministerin Dr.in Susanne Raab und LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander im Gespräch mit den Geschäftsführerinnen der oberösterreichischen Frauenvereine und -beratungsstellen

Bereits im März hätte ein persönliches Treffen aller Geschäftsführerinnen der oberösterreichischen Frauenvereine und –beratungsstellen mit der Bundesministerin Susanne Raab und Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander stattfinden sollen. Aufgrund der Corona-Krise konnte dieses Treffen nun erst dieser Tage in Form einer Online-Videokonferenz stattfinden.

Vom vielfältigen Beratungsangebot, welches in Oberösterreich zu finden ist, zeigte sich die Bundesministerin beeindruckt. Aber auch für Oberösterreich stellte die Corona-Zeit für die Tätigkeiten der Beratungsstellen, insbesondere im Umgang mit häuslicher Gewalt, eine große Herausforderung dar.

„Bereits zu Beginn der Corona-Krise war uns bewusst, dass die neuen Umstände ein großes Gefahrenpotenzial mit sich bringen. Bedrohte Frauen hatten keine Möglichkeit, einer Gefahrensituation aus dem Weg zu gehen oder am Telefon um Hilfe zu bitten, da der Täter zumeist im selben Haushalt lebt. Um hier eine möglichst unkomplizierte und sichere Hilfe zu bieten, haben wir das Online-Angebot ausgebaut“, betonten die Bundesministerin und die LH-Stellvertreterin.

Die 22 Frauenberatungsvereine und -beratungsstellen bieten mit ihrer kostenfreien, anonymen und kompetenten Beratung eine wichtige Hilfestellung für Frauen und Mädchen. Dort unterstützen Juristinnen, Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen alle Mädchen bzw. Frauen und motivieren sie, selbstbestimmt ihren Weg zu gehen. Oberstes Ziel bei den Beratungen ist die finanzielle Absicherung von Mädchen und Frauen in allen Lebenslagen. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass es im Bereich der Online-Hilfe eine breitere Aufstellung benötigt. „Ich habe daher in Auftrag gegeben, dass eine Online-Beratung entwickelt und ein Pilotprojekt ausgearbeitet wird“, so Haberlander.

„Unser Dank gilt den Mitarbeiterinnen der Frauenvereine und -beratungsstellen, die täglich wertvolle Arbeit leisten und sich unermüdlich für die Anliegen der Frauen in Oberösterreich einsetzen – das zeigt sich gerade jetzt in Zeiten von Corona wieder besonders deutlich“, so Bundesministerin Susanne Raab und Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.

Der Anstieg zum Thema „Frauen und Gewalt“ wurde seitens der Frauenberatungsvereine und -beratungsstellen unterschiedlich wahrgenommen. Während es bei einigen Beratungsstellen lediglich zu einem leichten Anstieg kam, ist etwa bei der Frauenberatung Wels die Beratung um das Doppelte gestiegen und das Frauenhaus Wels war bis Ende Mai zur Gänze ausgelastet.

„Die Öffentlichkeit und die Gesellschaft dürfen Übergriffe und Gewalt an Frauen in keinster Art und Weise tolerieren. Die betroffenen Frauen müssen ermutigt werden, Gewalt nicht einfach hinzunehmen, sondern sich an kompetente Stellen zu wenden. Es ist wichtig, Frauen in Notsituationen zu helfen und zu unterstützen“, so die Bundesministerin und die LH-Stellvertreterin.

Es wurde von der LH-Stellvertreterin zugesagt, dass das Land OÖ auch 2021 am bewährten Modell des Wohn-Hilfefonds festhalten wird. 2020 wurden bislang elf Anträge von verschiedenen Frauenberatungsstellen gestellt und vom Frauenreferat bearbeitet – so viele wie im ganzen Jahr 2019. Gerade in Zeiten von COVID 19 gibt es auch viele schwierige Situationen für Frauen, wie Trennungen und Scheidungen. In diesen Situationen ist dieser Wohn-Hilfefonds ein wichtiges Instrument zur Unterstützung in schwierigen Lebenslagen. Seit der Einführung vor vier Jahren konnte mit Hilfe des Wohn-Hilfefonds mehr als 80 Frauen schnell und unbürokratisch geholfen werden.

Meist sind es die Frauen, die den Haushalt am Laufen halten, darauf achten, dass es den Kindern gut geht und die Noten stimmen, nebenbei soll auch noch im Home-Office die Arbeit erbracht werden. Außerdem sind es mehrheitlich Frauen, die Angehörige unterstützen, die Hilfe benötigen.  Oft wird dies als Selbstverständlichkeit gesehen, die Frauen stehen aber unter einer Dauerbelastung.

„Das geht so nicht! Unser großes Ziel ist, dass Frauen mit ihren Anliegen und Interessen sichtbar bleiben. Die Krise darf Frauen nicht kleiner, leiser und unsichtbar machen, sondern sie sollen gestärkt aus der Krise herausgehen“, so Raab und Haberlander.

„Wenn sich die gesundheitliche Lage im Herbst hoffentlich weiter stabil entwickelt, freue ich mich, Bundesministerin Raab zu einem persönlichen Treffen nach Oberösterreich einladen zu dürfen“, betont Oberösterreichs Frauenreferentin.

„Weiters habe ich eine Befragung zum Thema der veränderten Wahrnehmung der Frauen durch Corona in Auftrag gegeben, zu der passend auch Veranstaltungen geplant sind“, so die LH-Stellvertreterin.

Quelle: Land OÖ // Fotocredit: Land OÖ/©Sabrina Liedl

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