29. Juli 2021 ist diesjähriger Earth Overshoot Day

29. Juli 2021 ist diesjähriger Earth Overshoot Day

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und ProHolz Obmann Georg Starhemberg

Der Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag) ist jener Tag, an dem die Menschheit alle Ressourcen aufbraucht hat, die sich in einem Jahr regenerieren können. Wäre Österreich der weltweite Maßstab, so wäre dieser Tag bereits am 7. April erreicht. Es herrscht also Handlungsbedarf.

„Wir haben in Oberösterreich die Ressourcen und den klaren Plan, um unseren ökologischen Fußabdruck auf ein verträgliches Maß zu senken. Der Ausbau der Photovoltaik und die verstärkte Nutzung von Holz als Baustoff sind nur zwei Beispiele dafür, wie wir aktiv diesen Weg beschreiten. Wir haben in Oberösterreich die technische Infrastruktur, die Unternehmen und das Know-how, um hier eine Vorreiterrolle einzunehmen“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und Georg Starhemberg, Obmann von proHolz Oberösterreich.

Gradmesser für nachhaltigen Ressourcenumgang

Der Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag) ist jener Tag, an dem die Menschheit alle Ressourcen aufgebraucht hat, die sich in einem Jahr regenerieren können. Die Menschheit verbraucht derzeit 60 Prozent mehr als das, was unser Planet erneuern kann. Das Datum bildet damit einen Gradmesser dafür, wie nachhaltig die Menschheit mit den natürlichen Lebensgrundlagen umgeht. Der Österreichische Lebensstil bräuchte auf alle Menschen der Erde hochgerechnet sogar drei Planeten Erde. Hierzulande war der diesjährige Overshoot Day bereits am 7. April. Weltweit wurde für das Jahr 2021 der 29. Juli als Welterschöpfungstag errechnet. Zum Vergleich: Im Jahr 1970 lag dieser Termin noch im Dezember.

Ausbau der Holzverwendung als weitere Klimaschutz-Säule

Bäume sind natürliche Klimaschützer. Sie entziehen der Luft beim Wachstum das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Der Kohlenstoff aus dem CO2 wird im Holz gespeichert. Produkte aus Holz und insbesondere Häuser aus Holz verlängern den Kohlenstoffspeicher aus dem Wald. Jeder Kubikmeter verbautes Holz bindet langfristig eine Tonne CO2.

„2020 haben wir gemeinsam mit proHolz eine fahrende Holzbau-Ausstellung zur Information der Gemeindeverantwortlichen durchgeführt. Heuer stehen bei der Holzbau-Kampagne gemeinsam mit der Innung der WKOÖ Unternehmen und private Häuslbauer/innen im Fokus. Im öffentlichen Bauwesen entstehen laufend neue Best-Practice Beispiele. Zusätzlich wird der Holzbau durch den Waldfonds seitens des Bundes gestärkt. Von den 350 Millionen Euro stehen 93 Millionen für den öffentlichen Zu- und Ausbau im mehrgeschossigen Wohnbau und für Gebäude für öffentliche Zwecke in Holzbauweise zur Verfügung. Die Richtung ist auch in Oberösterreich klar: Wir möchten möglichst viele Gebäude in Holzbauweise realisieren und dadurch das Klimaschutz-Potential des Bausektors heben“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: „Das bringt auch regionale Wertschöpfung. Oberösterreich weist im Bereich Holzverarbeitung und Holzbau die gesamte Wertschöpfungskette auf. Der vielfältige Wirtschaftssektor von regional verankerten Kleinunternehmen bis zu international erfolgreichen Branchengrößen beschäftigt um die 64.100 Menschen.“

Unzählige internationale Studien zeigen die Vorteile von Holz eindrucksvoll auf. Für den stofflichen Einsatz von Holz anstelle von anderen Materialien ergibt sich eine durchschnittliche Substitutionswirkung von rund zwei Tonnen CO2 pro Kubikmeter Holz. Durch den nachhaltigen Einsatz von 40 Kubikmeter Holz für ein Einfamilienhaus werden etwa 80 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid aus der Atmosphäre langfristig gebunden und eingespart. Das entspricht der Menge, die ein modernes Auto auf rund 700.000 Kilometern ausstößt.

Georg Starhemberg, Obmann von proHolz Oberösterreich: „Was kaum bekannt ist: Der Gebäude- und der Bausektor sind zusammen verantwortlich für 40 Prozent der totalen direkten und indirekten CO2-Emissionen. Die Verwendung von Holz, besonders für langlebige Zwecke wie im Baubereich, kann einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten.“

Geht uns das Holz aus?

Nein, denn: Die derzeitige Holz-Knappheit, die eigentlich eine generelle Roh- und Baustoffknappheit ist, hat viele Gründe und ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu sehen. Sprunghaft ansteigende Preise und Lieferengpässe aufgrund einer enormen globalen Nachfrage kannte man in der Branche in dieser Form bisher nicht. 

„Nachhaltigkeit ist eine Erfindung der Holzwirtschaft. In der Forstwirtschaft gilt es, nur so viel Holz zu entnehmen, wie nachwächst“, betont Georg Starhemberg.

Das Modell der Nachhaltigkeit hat sich in der heimischen Forstwirtschaft bis heute bewährt. Der Wald wird hierzulande von einem der strengsten Forstgesetze geschützt. Tatsächlich wird in Oberösterreich nur ein Teil des jährlichen Zuwachses genutzt. Vor unseren Haustüren in den Wäldern liegt also noch ein unheimliches Potential, dass gehoben werden will. Eine niemals versiegende Rohstoffquelle, wenn sie wie bei uns nachhaltig genutzt wird: 30 Mio.Kubikmeter Holz wachsen jährlich in den heimischen Wäldern nach, aber nur rund 26 Mio.Kubikmeter werden tatsächlich geerntet. Der Rest verbleibt im Wald und vergrößert stetig den Holzvorrat.

„Somit wächst die Waldfläche Österreichs jedes Jahr um 4.700 Fußballfelder!“, hebt Georg Starhemberg hervor und betont weiter, dass „die aktive Bewirtschaftung der Wälder zu deren Erhaltung sowie Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit und die effiziente Verwendung von Holz zur Bewältigung der Klimakrise einen maßgeblichen Beitrag leistet.“

Jede Sekunde entsteht ein Kubikmeter Holz, alle 40 Sekunden das Holz für ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Ein Drittel des jährlich nachwachsenden Holzes würde bereits genügen, um alle Gebäude, die jährlich in Österreich errichtet werden, in Holz zu bauen. In der Zeit, in der Holz verbaut in Häusern genützt wird, wächst es im Wald wieder nach. Jeder verbaute Kubikmeter Holz hält eine Tonne CO2 langfristig unter Verschluss.

Quelle: Land OÖ  //  Fotocredit: ProHolz OÖ

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